Publikationen
VORANKÜNDIGUNG
2025
Mitte Dezember erscheint im Rhein Mosel Verlag die erste deutschsprachige Monographie über das Unternehmen Gebrüder Thonet:
"Das Unternehmen Gebrüder Thonet, 1796 - 1924"
Eine Möbelfirma erobert die Welt
Der Name Thonet steht für eine der erfolgreichsten Marken der Möbelgeschichte, begründet von dem aus Boppard stammenden Tischler Michael Thonet (1796 – 1871). Besonders der von der Firma 1859 vorgestellte „Wiener Kaffeehausstuhl“ zählt zu den zeitlosen Designikonen. In auffälligem Gegensatz zu der zahlreichen Literatur über die Möbel des Unternehmens blieb die Geschichte des Herstellers bislang im Dunkeln, der Kenntnisstand ging nicht über ein ausschmückendes Narrativ hinaus. Forschungen über das Unternehmen waren lange Zeit aufgrund der Quellenlage nicht möglich, da sich die wichtigsten Überlieferungen in tschechischen und slowakischen Archiven befinden und erst mit deren Öffnung zugänglich wurden. Mit Hilfe dieser Quellen werden die Gebrüder Thonet erstmals unter wirtschafts-, technik-, kultur-, und sozialgeschichtlichen Fragestellungen betrachtet. Das Unternehmen nutzte die Möglichkeiten, welche eine neue Zeit bot, in geradezu genialer Weise für sich und seine Möbel. Der Niedergang kam mit dem 1. Weltkrieg. Doch waren es nicht allein die Folgen des Krieges, sondern zunehmend auch familiäre Auseinandersetzungen, welche das Ende der Firma nach nur drei Generationen einläuteten. Oder wie es in den Buddenbrooks so treffend heißt: “Der Vater erstellt’s, der Sohn erhält’s, dem Enkel zerfällt’s.”
Autor: Wolfgang Thillmann
Gestaltung: Stefanie Thur
ISBN: 978-3-89801-707-7
Format: 17 x 24
Seiten: 540
Mehr als einhundert farbige Abbildungen und historische Fotos, zahlreiche Grafiken und Tabellen
Cover: Leinenumschlag mit Folienprägung und Schutzumschlag
Sprache: Deutsch
€ 49,00
2019
Zu der Ausstellung im MAK
"Bugholz Vielschichtig - Thonet und das moderne Möbeldesign"
erschien ein von Sebastian Hackenschmidt und Wolfgang Thillmann gemeinsam verfasster Katalog BUGHOLZ VIELSCHICHTIG - Thonet und das moderne Möbeldesign. Herausgeber: Christoph Thun-Hohenstein und Sebastian Hackenschmidt. Deutsch/Englisch, ca. 304 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Birkhäuser Verlag, Basel 2020.
2018
Zu der Ausstellung "SCHICHTEN - Möbeldesign vom Klassizismus bis zur Moderne"
erschien im Juni 2018 im Hirmer Verlag die Publikation "Schichten - Möbeldesign vom Klassizismus bis zur Moderne". Dieses Buch begleitete die gleichnamige Ausstellung im Roentgen-Museum Neuwied und erzählt die Geschichte von Sperrholz und Schichtholz vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre.
Hier eine Besprechung.
Das Buch kann zum Preis von € 15 plus Versandkosten direkt beim Autor erworben werden.
Inhaltsverzeichnis (zum Vergrößern bitte klicken)
Hier einige Seiten
2015
"PERFEKTES DESIGN - THONET NR.14"
Im August 2015 erschien im Kerber Verlag die Publikation „PERFEKTES DESIGN - THONET NR.14“. Dieses Buch enthält die Ergebnisse jahrelanger Recherchen zur Geschichte der Thonetschen Bugholzmöbel und die neuesten Erkenntnisse zu deren Entwicklung; erstmals auch Tabellen, mit deren Hilfe sich das Alter eines jeden Thonet-Stuhls exakt bestimmen lässt. Das Buch war bereits nach wenigen Wochen ausverkauft, doch können noch einige Exemplare zum Preis von € 90 plus Versandkosten direkt beim Autor erworben werden.
Eine ausführliche Besprechung findet sich hier.
Herausgeber: Wolfgang Thillmann
Texte: Wolfgang Thillmann
Gestaltung: Manfred Bogner, Sandra Meifarth
ISBN: 978-3-7356-0119-3
Format: 24 x 28
Seiten: 128
Abbildungen: 182 farbige und 23 s/w Abbildungen
Cover: Hardcover, Fadenheftung
Sprache: Deutsch
Hier das Vorwort:
"Vor Michael Thonet musste man sich „[…] mit einer mäßigen Krümmung von höchst einfacher Art begnügen. Ein völlig befriedigendes Ergebnis, ein nach jeder Richtung ausreichendes industriell wertvolles Verfahren konnte man erst nach einer langen Versuchszeit erfinden. Und diese Erfindung machte Michael Thonet."
Mit Michael Thonets „Consumsessel Nr. 14“ beginnt die Ära des modernen Design. All die Aussagen, welche diesen Stuhl beschreiben – „durch Serienproduktion gereinigte Form“, Verkörperung eines Ideals von „konstruktiver Wahrheit und Materialgerechtigkeit“, Inbegriff der Forderung „form follows function“ – orientieren sich an Kriterien unserer heutigen, „designgeschulten“ Sicht. Man darf annehmen, dass sie bei einem Zeitgenossen nur ein ungläubiges Kopfschütteln hervorgerufen hätten – und sicher auch bei Michael Thonet, dem Erfinder selbst. Umso mehr die Frage: Welches sind die Gründe für den Erfolg der Nr. 14, eines Sessels, der reine Zweckform ist und kein Repräsentationsbedürfnis befriedigen konnte? Und dies zu einer Zeit, in der auf letzteres entscheidend Wert gelegt wurde.
Wir befinden uns in der Mitte des 19. Jahrhunderts, einer Zeit zuvor für undenkbar gehaltener technischer Entwicklungen. Auf Weltausstellungen werden die Produkte des „Gewerbefleißes der Nationen“ vorgestellt und treten in Wettbewerb miteinander. Von Seiten der Nationalstaaten werden durch wirtschafts- und gewerbepolitische Maßnahmen im Sinne des von Adam Smith formulierten ökonomischen Liberalismus den Möglichkeiten neu sich eröffnender Märkte Rechnung getragen: Die seit dem Mittelalter bestehende Zunftordnung wird durch die Erteilung von Privilegien gelockert oder auch ganz abgeschafft. Es entsteht eine Handels-, Geld- und Kreditorganisation, es entstehen neue und schnellere Transportwege, und mit dem Bevölkerungswachstum ein steigender Bedarf an leichten und billigen Möbeln für private wie für öffentliche Räume.
Die „Gebrüder Thonet“ haben dank ihres 1856 privilegierten Herstellungsverfahrens für mehr als ein Jahrzehnt das alleinige Recht, diesen Markt mit ihren konkurrenzlos günstigen Möbeln zu beliefern. Mit Möbeln aus massiv gebogenem Holz hatte man ein Produkt entwickelt, welches ideal geeignet war für die industrielle Fertigung. Neue Maschinen und eine durchrationalisierte Arbeitsteilung erlaubten es, „diesen Stuhl massenhaft und in immer gleicher Qualität herzustellen“. Die Möbel waren leicht und dauerhaft haltbar; sie waren leicht zu montieren und zu demontieren, konnten somit platzsparend transportiert und auf einem weltweiten Markt angeboten werden. Der Preis war konkurrenzlos billig und der billigste und erfolgreichste Sessel war die Nr. 14. Nicht umsonst baute man schon kurz nach dessen Einführung die zweite Fabrik in Bistritz/Mähren, in der – als damals modernstem Standort – vorwiegend dieses Modell gefertigt wurde.
Die Nr. 14 ist das Resultat einer jahrzehntelangen Entwicklung, die, ausgehend von Möbeln für ein bürgerliches Publikum über die Palais der Aristokratie schließlich zu einer „Demokratiesierung des Sitzens“, zu Möbeln für alle, führte. Unterschiedliche Biegeverfahren bis hin zum Massivbiegen begleiten diesen Weg, an deren Ende der Stuhl steht, von dem der dänische Architekt Poul Henningsen 1927 gesagt hat: „Wenn ein architekt diesen Stuhl fünfmal so teuer, drei mal so schwer, halb so bequem und ein viertel so schön macht, kann er sich einen namen machen“.
Im Mittelpunkt steht die „Evolution“ der Nr. 14, von dem 1859, dem ersten Jahr der Herstellung, bereits 4.069 und 1860 schon 12.266 Stück verkauft wurden. In den 1860/70er Jahren änderte sich das „Design“ nicht entscheidend, doch durch verbesserte Biegeverfahren und neue „Erfindungen“ gelang es, die Gebrauchstüchtigkeit dieses Produkts entscheidend zu erhöhen und die Form zu optimieren. All dies sollte noch zwei Jahrzehnte dauern, so dass wir erst am Ende der 1870er Jahre die formal und technisch „endgültige“ Ausführung sehen werden.
Diese stetigen Verbesserungen kamen jedoch nicht allein der Nr. 14 zugute, sondern allen Sitzmöbeln der „Gebrüder Thonet“. Eine Darstellung der Erfolgsgeschichte dieses Modells erlaubt somit Rückschlüsse auch auf die unterschiedlichen Ausführungen der Sitzmöbel generell. Als praktisches Resultat findet der Leser in dem Kapitel „Wie alt ist mein Thonet Stuhl?“ eine Übersicht, mit deren Hilfe es ihm möglich ist, das Alter seines Thonet Stuhls selbst exakt zu bestimmen.“
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Hier einige Seiten
TENNISSCHLÄGER DER FIRMA "GEBRÜDER THONET"
Dr. Heiner Kerling hat ein umfassendes Buch zu der Thonetschen Tennisschläger-Produktion veröffentlicht. Er gibt einen detaillierten Überblick über die Modelle und die Zeit, in der diese hergestellt wurden. Daneben finden sich Abbildungen seiner mehr als vierzig Tennisschläger umfassenden Sammlung - und dies alleine solche von Thonet. In einer minutiösen Übersicht rekonstruiert er deren Historie. Da dies immer auch mit entsprechenden Abbildungen der Kennzeichnungen und weiteren signifikanten Merkmalen illustriert ist, eignet sich dieses Buch ganz hervorragend zur Bestimmung eines jeden Thonetschen Tennisschlägers, der sich noch in der ein oder anderen Sammlung „verstecken“ mag. Herrn Kerling kam bei dieser Arbeit sein großes Wissen über Tennisschläger im Allgemeinen zugute. Die Fachbegriffe über Schlägerherzen, Kopfformen, Griffe von rund bis achteckig usw., wären für jeden Thonetologen Neuland. Dieses Buch wird jede Bibliothek über Thonet ergänzen in einem Bereich, in dem es bisher nur einzelne Hinweise gab. Durch diese Publikation wurde alles Wissenswerte erstmals übersichtlich und in ansprechender Form zusammengestellt.
Das Buch ist erschienen im Eigenverlag und kann bei dem Autor zum Preis von 58,00 plus Versandkosten (Inland € 4, Ausland € 8) erworben werden.
Mail: heiner.kerling@kabelmail.de